CSD & Nachhaltigkeit

Hamburg Pride e.V. organisiert den Christopher Street Day gemeinsam mit unserem Dienstleistungspartner AHOI Events. Das betrifft insbesondere das dreitägige CSD-Straßenfest rund um die Binnenalster. AHOI Events ist seit 2018 Mitglied im Netzwerk Green Events Hamburg und arbeitet intensiv daran, das Straßenfest nachhaltiger zu machen. AHOI Events hat mit dem CSD-Straßenfest an der Pilotphase zur Entwicklung für eine Handreichung und Checkliste für nachhaltige Veranstaltungen mitgearbeitet. Diese Erfahrungswerte kommen uns jetzt zugute. Diese Liste enthält über 100 Maßnahmen für nachhaltige Veranstaltungen. Wegen der vielen unterschiedlichen Arten von Veranstaltungen finden diese aber nur zum Teil Anwendung.

Es folgen ein paar ausgewählte Aspekte, um zu zeigen, was gemacht wird, aber auch um zu erläutern, warum etwas ggf. nicht gemacht wird.

1. Strom

Erstmals ist es möglich, die Veranstaltung mit Ökostrom zu versorgen. Davon macht AHOI Events natürlich Gebrauch. Gleichzeitig geht der Trend auch bei Veranstaltungen seit Jahren hin zur LED-Beleuchtung, so dass der Stromverbrauch reduziert werden kann.

2. Toiletten

Auf den ersten Blick wären Komposttoiletten die nachhaltigste Alternative. Es bestehen jedoch zwei große Probleme: der Platzverbrauch und das Fassungsvermögen. Speziell beim CSD würden so viele Toiletten benötigt werden, dass es unmöglich wäre, diese auf der Veranstaltungsfläche unterzubringen. Außerdem müssten die Toiletten ständig geleert werden, was zu entsprechendem Verkehr führen würde. Daher werden weiterhin wassergespülte Sanitäranlagen verwendet. Verantworten lässt sich das, weil das Abwasser in die Kanalisation abgeleitet wird und weil durch geringeren Wasserdruck der Verbrauch reduziert wird.

3. Standplatzbetreiber*innen

Bei der Auswahl werden regionale Betreiber bevorzugt. Außerdem gibt es Rabatte, wenn das Speisenangebot Bio oder Fairtrade ist, wenn ein Mehrwegsystem genutzt wird, wenn umweltschonende Reinigungsmittel verwendet werden oder ein soziales Engagement vorliegt. Ohnehin verboten ist die Verwendung von Plastikeinweggeschirr.

4. Pride Magazin und Give-Aways

Das Pride Magazin setzt auf Nachhaltigkeit in der Produktion, indem es auf recyceltem Papier und in einer umweltfreundlichen Druckerei unter Verwendung ökologisch verträglicher Materialien gedruckt wird. Obwohl auf Give-Aways nicht vollständig verzichtet wird, wird bei deren Auswahl und Herstellung besonderen Wert auf Nachhaltigkeitskriterien gelegt. Die zusätzlichen Kosten für die nachhaltige Produktion beliefen sich im Jahr 2024 auf rund 5.650 Euro netto.

5. Abfall

Seit vielen Jahren wird durch ein Pfandsystem bei der Ausgabe von Getränken sehr viel Abfall vermieden. Auch in anderen Bereichen wird eine Reduktion versucht. Vollständig vermeiden lässt sich die Entstehung von Abfall jedoch nicht. Viele fordern an dieser Stelle nachvollziehbar, dass der Restmüll getrennt und in Teilen recycelt werden soll. Alle diesbezüglichen Versuche auf solch großen Veranstaltungen sind jedoch bisher gescheitert. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Besucher*innen nicht konsequent trennen. Schon wenige Fehlwürfe führen dazu, dass die gelbe Tonne nicht mehr recycelt werden kann. Und dazu kommt es bei einer solchen Veranstaltung immer. Hinzu kommt der Aspekt, dass der getrennte Abtransport zu höheren Emissionen und damit einer negativen Umweltbilanz führt.

6. Pride Cards

Bei der Bestellung der Pride Cards für die Mitglieder von Hamburg Pride e.V. ziehen wir Nachhaltigkeitskriterien heran. Die Karten sind zu 99% biologisch abbaubar und nach einer entsprechenden EU-Norm zertifiziert.

Das sind nur einige ausgewählte Maßnahmen, die wir kontinuierlich erweitern wollen. Eure Anregungen nehmen wir gerne unter info@hamburg-pride.de entgegen.

 

Menschen feiern auf dem CSD-Straßenfest